Vor drei Jahren hat Annika Varadinek, 31, Bantabaa zusammen mit ihrer Mutter Gitta gegründet. „Wir wohnten am Görli und konnten nicht mitansehen, wie dort immer mehr Männer auf Pappen übernachteten“, sagt sie. Das war Ende des Jahres 2014, nachdem die Polizei das Flüchtlingscamp auf dem Oranienplatz und das Lager in der Gerhart-Hauptmann-Schule geräumt hatte. Viele der als „Lampedusa-Flüchtlinge“ bekanntgewordenen Menschen trauten dem Versprechen des Senats nicht, ihre Asylanträge „wohlwollend zu prüfen“. Statt in die Ersatzquartiere zu ziehen, tauchten sie in der Anonymität des Görlitzer Parks unter.

„Dort standen sie am Weg und boten Drogen an. Mir war mulmig dabei, durch das Spalier zu laufen“, erzählt Annika Varadinek, die damals gerade ihr Jurastudium hinter sich gelassen und ein Café am Görli übernommen hatte. Irgendwann kannte sie die Gesichter – und freundete sich mit einigen der Männer an. Sie wollte helfen. Was mit einer ehrenamtlichen Deutschlehrerin in Annika Varadineks Café begann, entwickelte sich schnell zu einer Community.

– Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/28852458 ©2017

Suppendealer

Bantabaa bedeutet Treffpunkt auf Mandinka, einer Sprache aus Westafrika. Das Flüchtlingsprojekt ist eines von vielen in der Stadt, eine kleine Initiative zweier Frauen – und könnte doch ein Modell für Kreuzberg, Berlin und sogar ganz Europa sein. Dies ist eine Geschichte davon, wie Menschen wachsen, wenn man ihnen etwas zutraut. Gerade wohnen 20 Menschen bei Bantabaa.