[vc_row][vc_column width=”1/2″][vc_column_text]Der Oliver Haffner-Film Ein Geschenk der Götter (2014) erzählt aus verschiedenen Perspektiven, wie es sich anfühlt, am gnadenlosen Erfolgsdiktat der wachstumsorientierten „Berufswelt“ zu scheitern und wie es gelingen kann dem Leben unabhängig davon Sinn zu geben.

Der Verlust einer halbwegs fair entlohnten Arbeitsstelle, oder die fehlende Chance auf eine solche, kostet gleichzeitig das gesellschaftliche Ansehen: ab jetzt gibt es höchstens noch mitleidige Blicke oder aufmunternd gemeinte Worte von Freunden, die ihrerseits Gefangene sind, im Zwangssystem von Arbeit und Konsum. Ein wahrer Teufelskreis.

Die durch das „Jobcenter“ zusammengewürfelten Outcast-Figuren dieser Geschichte, entdecken jedoch unter Regie der arbeitsuchenden Schauspielerin Anna (Katharina Marie Schubert) etwas, das vom System so nicht vorgesehen ist: echten menschlichen Zusammenhalt.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=”1/2″][vc_column_text]Nach ersten Reibereien in der Gruppe, bemerken die zunächst unfreiwilligen Teilnehmer des spontanen Theaterprojekts, dass die gegenseitige Wertschätzung untereinander das ist, was ihnen am meisten gefehlt hat. An die Stelle eines institutionalisierten Gegeneinanders tritt jetzt ein authentisches Miteinander.

Aus eigener Initiative macht sich die Laien-Truppe nach der Mittelstreichung des Jobcenters daran, ihre „Antigone“-Inszenierung selbstständig auf die Bühne zu bringen. Und zwar weil es Anerkennung und Zufriedenheit für alle Beteiligten bringt – unabhängig von materieller Vergütung und Karriere.

Die persönliche Entwicklung der anfangs frustrierten, teils resignierten und sozial ausgestoßenen Charaktere zeigt an der Festigung ihrer Beziehungen auch, wie attraktiv ein wahrhaft ungezwungenes Selbstbewusstsein auf die Umwelt wirkt – nicht zuletzt auf frühere wie potentielle Arbeitgeber und vermeintlich Arrivierte…[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]