Mit möglichst vielen, erfolgreich realisierten Gemeinschaftsfarm-Projekten wollen wir einen Beitrag zur Armutsbekämpfung leisten und vielen Familien eine zukunftstaugliche Perspektive in ihrer angestammten Heimat bieten. Sie sollen ihrerseits durch erfüllende Arbeit zur Versorgung vieler Menschen mit gesunden, frischen Produkten aus ökologischer Landwirtschaft beitragen. Interessante, vielfältige Aufgaben auf den Gemeinschaftsfarmen und in der entstehenden Management- und Begleitorganisation bieten den jungen Menschen sinnvolle Lebensperspektiven im eigenen Land. Bei guter Anleitung und funktionierendem Selbstmanagement durch die entstehende Dorfgemeinschaft kann sich das Projekt nach 3 Jahren selbst tragen

Die Projektidee

Auf geeigneten Flächen entstehen in Afrika dorfähnliche Gemeinschaftsfarmen für jeweils mindestens 20 arme Familien. Diese bewirtschaften und bewohnen eine gleich große Parzelle zur eigenen Versorgung und zur Vermarktung der Erzeugnisse (Getreide, Gemüse, Obst, Fisch, Eier usw.) in der Region. Gleichzeitig entsteht eine kleine Dorfgemeinschaft mit ergänzenden Gemeinschaftsaufgaben (Handwerker, Lager und Transport, Zentralverpflegung, Hauswirtschaft, Kinderbetreuung, Weiterbildung usw…)

Bei guter Anleitung und funktionierendem Selbstmanagement durch die entstehende Dorfgemeinschaft kann sich das Projekt nach 3 Jahren selbst tragen.

Auf der Suche nach geeigneten Lösungsmöglichkeiten fiel dem Initiator des Projekts Stephen Adeoye – die deutsche Kleingartenkultur ins Auge. Ursprünglich wurden die Schrebergärten als Hilfe zur Selbsthilfe besonders armen Familien zur Bewirtschaftung zur Verfügung gestellt. Sie konnten auf diesem Stück Land Gemüse und Obst anbauen und zur eigenen Versorgung ernten. Teilweise wurden auf dem Grundstück kleine Häuser errichtet, die in schwierigen Zeiten auch zu Wohnzwecken genutzt wurden.

Richtig geplant und auf die Bedürfnisse der jeweiligen Region in Afrika angepasst, kann das deutsche Konzept der städtischen Klein-Landwirtschaft auch in Afrika erfolgreich sein.

Mehr als Landwirtschaft

Parallel zur Entwicklung der Landwirtschaft entsteht eine dörfliche Struktur, die unter anfänglicher professioneller Begleitung mehr und mehr von Bewohnern der Gemeinschaftsfarm selbst verwaltet werden soll. Im Interesse einer möglichst großen Autarkie werden notwendige begleitende Dienstleistungen von Familienmitgliedern des Dorfes übernommen (Lager, Transport zum Verkauf, Verkauf auf den Märkten, Gemeinschaftsverpflegung, Kinderbetreuung, Verwaltungsaufgaben, Handwerkliche Arbeiten u.v.m.). Über Mikrokredite können sich Bewohner mit Kleingewerben selbständig machen.

Die über die Vermarktung der Produkte erzielten Erlöse sollen nach einem festgelegten Schlüssel verwendet werden. Neben verschiedenen Gemeinkosten wird ein Anteil für die Landpacht und erhaltene Mikrokredite für die Familien einbehalten. Jede Familie erhält einen gleichen Anteil als Grundeinkommen für den Lebensunterhalt.

Gemeinschaftsfarm in Mosambik als Pilotprojekt

Auf einem bereits verfügbaren Grundstück (7 Hektar) in der Provinz Inhambane soll mit mindestens 20 interessierten, armen Familien aus der Region und Rückkehrern aus Deutschland das Pilotprojekt gestartet werden.

Gemeinsam wird unter fachlicher Anleitung das Land erschlossen, in gleich große Parzellen aufgeteilt und urbar gemacht. Gleichzeitig werden Schritt für Schritt gemeinsam einfache, aber stabile Häuser für jede Familie nach einem einheitlichen Grundriss in Lehmbauweise und erste Gemeinschaftsgebäude errichtet.

Die Parzellen werden in kleinere Gartenflächen für den Eigenbedarf und Teilbereiche für den Anbau von Getreide, Gemüse, Obst usw. für den Verkauf in der Region aufgeteilt. Die Familien bekommen zu Region und Boden passendes Saatgut und biologisch gezüchtete Pflanzen zur Verfügung gestellt. Unter fachlicher Begleitung und Einbeziehung von zur Anbauregion passenden, ökologischen Methoden (Permakultur) startet die Bewirtschaftung der Flächen.

Mit den Ressourcen wird äußerst sparsam umgegangen und über erprobte Kreislaufsysteme (Aquaponic u.ä.) möglichst nachhaltig eingesetzt. Energie wird mit einfachen, wartungsarmen Systemen aus Sonne und Wind erzeugt.

Ein wesentlicher Schwerpunkt der ersten Monate ist die Schaffung von vor Unwetter geschützten Anbauflächen und Wasserreservoirs als Grundlage für eine fruchtbare Umgebung. Die nachweislich erfolgreichen Methoden von Sepp Holzer (Permakultur und Agrar-Ökologie) sollen den örtlichen Möglichkeiten entsprechend angewandt und dokumentiert werden.

Die Familien können im begrenzten Rahmen zur Eigenversorgung Kleinvieh (Geflügel, Kaninchen u.ä.) halten. Ziegen und Kühe werden gemeinsam versorgt. Der Dung dient als wirksamer natürlicher Dünger.