In Gedenken an einen großen Staatsmann Deutschlands (23.12.1918 – 10.11.2015):
„Wenn man in der Zeit des ersten deutschen Zusammenbruchs, 1918, wenn man in diese Zeit hinein geboren wurde, wenn man die Weimarer Republik als Kind erlebt hat und dann 1933 mit 14 Jahren den zweiten Zusammenbruch, auf den die Nazizeit mit Krieg und mit ungeheuren Menschenopfern gefolgt ist. Und wenn man dann 1945 den dritten Zusammenbruch und die Zweiteilung unserer Nation, wenn man diese drei Zusammenbrüche begriffen hat, dann darf man heute trotz aller Defizite, trotz aller ungelösten Probleme, dann darf man heute sagen: Unsere Nation und unser Staat sind in einer besseren inneren Verfassung und in einer friedlicheren äußeren Verfassung als jemals in früheren Generationen.
Helmut Schmidt 2011 – Millenium Rede
Diese große Leistung, der letzten sechs Jahrzehnte, die hätten wir allerdings niemals allein und auch nicht aus eigener Kraft allein zustande gebracht. Sie wäre nicht möglich gewesen, ohne unsere Einbettung in die europäische Gemeinschaft und in das atlantische Bündnis. Sie wäre nicht möglich gewesen, ohne die Hilfen durch unsere Nachbarn, durch die westlichen Siegermächte. Nicht ohne den politischen Aufbruch im Osten Mitteleuropas und ohne das Ende der kommunistischen Diktatur.